Igelnews, wie ich sie niemals schreiben wollte...
Emil, der Kindergartenigel, sollte die
Weihnachtsferien wieder bei
uns verbringen. Kurz vor Weihnachten kam er zu uns und vom ersten Tag an war
mir klar, etwas ist anders als im Sommer. Es ging ihm nicht gut. Ich war mit
ihm mehrfach beim Tierarzt. Aber auch der war ratlos. Es
ist sehr schwer, eine schnaubende Stachelkugel zu untersuchen. Und die
Wahrscheinlichkeit war zu hoch, dass er nach einer Narkose nicht mehr aufwachen
würde. Allerdings lag die Vermutung nah, dass er einiges älter war, als
gedacht. Er bekam Medikamente und ich einigte mich mit dem Kindergarten, dass
er für die Dauer der Behandlung noch bei mir bleiben sollte.
Als ich ihm gestern Abend sein Futter geben wollte, war etwas anders. Keine
Abwehrhaltung mehr. Keine zusammengerollte schnaubende Stachelkugel. Auch
nicht, als ich ihn auf die Hände genommen habe. Nur ein ruhiger Blick aus
schwarzen klaren Knopfaugen. Wenige Momente später hat er in meinen Händen
seinen letzten Atemzug getan…
Mach’s gut, kleine Stachelnase…
(Sommer 2013)
Heute habe ich ihn im Schuhkarton zurück in den Kindergarten gebracht. Die
Kinder konnten sich verabschieden und ihn begraben. Das war so irgendwie nicht
der Plan…
Sandra
Der Lauf der Natur ist einfach nicht aufhaltbar. Als wir unseren ersten Hund einschläfern lassen mussten, habe ich ihn im Arm gehalten, während mein Mann den Kindern im Kinderzimmer die Geschichte der Regenbogenbrücke vorlas. Das machte es den Kindern leichter. Seitdem gehen bei uns alle Tiere über die Regenbogenbrücke. Der nächste wird wohl unser Hoppel sein, mit Herzfehler und Tumor, aber noch quietschfidel.
Ich wünsche Emil, dass er gut am anderen Ende der Regenbogenbrücke angekommen ist. Was ich schön finde, ist das die Kinder ihn verabschieden und begraben durften.
vom 17.01.2014, 11.54