Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Tiere

Und was macht eigentlich der Findling Freddy?

Da waren doch zwei Igel, wurde ich gefragt. Ja richtig. Also was macht der dicke Europäer, den ich im November aufgesammelt habe? Nun, er hat irgendwann beschlossen, dass es sich ausgeknuddelt hat und mir gezeigt, dass er eigentlich ab sofort viel lieber allein ist. Zum Jahreswechsel hatte er ein Gewicht zwischen 800 und 900 Gramm. Damit darf so ein Igeltier noch locker nachträglich in den Winterschlaf geschickt werden. Aber kontrolliert. Nur wo? Es soll kalt, aber geschützt sein. Unser Balkon ist überdacht und perfekt. Also haben wir ihm mit Holzplatten aus dem Baumarkt die Hälfte davon abgetrennt, haben es ihm hübsch gemacht und seit fast 3 Wochen ist er nun "Freddy vom Balkon".

Angeblich dauert es wohl ca. 14 Tage, bis der Igel sich in den Winterschlaf begibt. Bis jetzt schläft er nicht. Jede Nacht vorm schlafen gehen bringe ich ihm Futter. Jede Nacht ernte ich sehr vorwurfsvolle Blicke, weil ich mich erdreiste, es ihm so spät zu bringen. Aber wir gehen halt oft erst gegen Mitternacht schlafen und jetzt, da er vor unserem Schlafzimmerfenster wohnt, muss er halt bis dahin warten.

Sagte ich schon, dass Igel nachtaktiv sind? Auch, wenn sie vor Schlafzimmerfenstern wohnen?

Sandra

FacettenReich 31.01.2014, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Traurige Igelnews...

Igelnews, wie ich sie niemals schreiben wollte...

Emil, der Kindergartenigel, sollte die Weihnachtsferien wieder bei uns verbringen. Kurz vor Weihnachten kam er zu uns und vom ersten Tag an war mir klar, etwas ist anders als im Sommer. Es ging ihm nicht gut. Ich war mit ihm mehrfach beim Tierarzt. Aber auch der war ratlos. Es ist sehr schwer, eine schnaubende Stachelkugel zu untersuchen. Und die Wahrscheinlichkeit war zu hoch, dass er nach einer Narkose nicht mehr aufwachen würde. Allerdings lag die Vermutung nah, dass er einiges älter war, als gedacht. Er bekam Medikamente und ich einigte mich mit dem Kindergarten, dass er für die Dauer der Behandlung noch bei mir bleiben sollte.

Als ich ihm gestern Abend sein Futter geben wollte, war etwas anders. Keine Abwehrhaltung mehr. Keine zusammengerollte schnaubende Stachelkugel. Auch nicht, als ich ihn auf die Hände genommen habe. Nur ein ruhiger Blick aus schwarzen klaren Knopfaugen. Wenige Momente später hat er in meinen Händen seinen letzten Atemzug getan…

Mach’s gut, kleine Stachelnase…


(Sommer 2013)

Heute habe ich ihn im Schuhkarton zurück in den Kindergarten gebracht. Die Kinder konnten sich verabschieden und ihn begraben. Das war so irgendwie nicht der Plan…

Sandra

FacettenReich 15.01.2014, 15.54 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL