Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Kirche

Über den Dächern meiner Stadt

Gestern hatte ich im dienstlichen Auftrag das normalerweise unmögliche Vergnügen, mal einer mir fremden Kirche auf's Dach zu steigen. Und so stand ich da oben im Abendlicht auf diesem Kirchendach, schaute über meine Stadt und man hätte mir gern einen Liegestuhl bringen dürfen. Dafür, dass ich in der angeblich "hässlichsten Stadt Deutschlands" wohne, fand ich den Anblick um mich herum überraschend überwältigend und ziemlich grün...





Vielleicht muss man den Charme einer relativ jungen Industriestadt auch erst lieben lernen - und vor allem auch lieben lernen wollen. Aber ich bin gern hier. Und wenn man richtig hinschaut und sehen will, ist es auch nicht hässlich.

FacettenReich 25.05.2018, 10.31 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wundervolle Begegnungen

Ich brauchte etwas länger, um die Eindrücke von gestern zu verarbeiten. Auf den Tag habe ich mich gefreut, seit klar war, dass ich mitfahren kann. Und auch heute habe ich wieder begeistert davon berichtet. Ich hatte gestern in einer größeren Gruppe die Gelegenheit, in der großen Nachbarstadt die jüdische Synagoge und danach die Moschee zu besuchen. Es war sehr interessant, wirkte horizonterweiternd und trug vor allem dazu bei, "miteinander statt übereinander zu reden".  

Ich zieh mal die Moschee vor, weil speziell diese Begegnung eine bleibende Erinnerung sein wird. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und willkommen geheißen. Das Mittagsgebet durften wir miterleben. Geführt wurden wir von einer sehr herzerfrischenden jungen Frau, die ich bestimmt so schnell nicht vergesse. Sehr schön fand ich, dass der Imam wegen uns "Kirchengästen" als Lesung für seine Gemeinde die Stelle mit Jesus aus dem Koran gepickt und in das offizielle Mittagsgebet eingeschlossen hat. Verbindungen herstellen. So wichtig...



Es war schon etwas voller. Ich habe lange auf so einen leeren Fotomoment gewartet :-)





Davor waren wir in der Synagoge. Auch das war eine tolle Erfahrung. Nachträglich finde ich es etwas schöner, dass wir in der Moschee richtig am dortigen Geschehen teilhaben konnten, während das in der Synagoge eine reine Besichtigung war. Dennoch war es sehr interessant. Wir bekamen viele Fragen beantwortet, durften alles anschauen und ausdrücklich auch berühren. Ich stand, wo sonst der Rabbi predigt und die Dame, die für uns da war, hat mich ausdrücklich dahin geschickt. Weil das die beste Stelle ist, um die Decke zu fotografieren :-)







Zwischen beiden hatten wir Essen im türkischen Restaurant, aber Essensbilder wollte ich jetzt nicht wirklich dazwischenschieben ;-)

Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit. Berührungsängste sind in sich zusammengeschmolzen. Es wird bestimmt nicht mein letzter Besuch in diesen beiden Häusern gewesen sein.

FacettenReich 20.09.2016, 21.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Das Menü zum Fest...

Ich war gestern und heute sehr fleißig* und hatte nun erst Zeit und Muße, mich mit den Bildern des Wochenendes zu beschäftigen. Die neue Kamera war viel im Einsatz. Sie ist toll, aber wir müssen uns noch etwas aneinander gewöhnen. Nicht alles klappt auf Anhieb, wie ich es will. Aber es wird. Heute habe ich für euch ein paar Eindrücke aus dem Restaurant, in dem wir nach der Konfirmation des Neffen fürstlich bekocht wurden...


Die "Platzkarten" hat meine begabte Schwägerin selbst gemacht.


Ein gemischter Vorspeisenteller...


Ein Pasta-Zwischengang...


Aber am tollsten war die schlichte Hauptspeise - ein wunderbar gegrilltes Stück Lachs und gebratener grüner Spargel. Ich fand, so einfach und pur sollte ich öfter auch selbst kochen. Das war so beeindruckend lecker, dass ich auch daheim direkt Lachs gekauft habe. Den gibt es morgen zu Salat.

Kleine Geschichte: Irgendwann zwischendurch war das Töchterlein mal verschwunden. Sie ist ja nun groß genug, um sie auch im Restaurant allein aufs Klo gehen zu lassen. Und wir waren in dem kleinen Lokal sowieso die einzige Gesellschaft. Irgendwann kam sie endlich wieder und erzählte, sie hätte die ganze Zeit Klavier gespielt. Klavier? "Ja, Mama, auf dem Jungsklo!" ... Ja, so hab ich auch geguckt... 

Und dann hab ich die Kamera genommen und hab's mir zeigen lassen. Tatsächlich...


Und jetzt fragt mich bitte nicht, woher sie wusste, dass auf dem Jungsklo ein Klavier steht. Das ist ihr Geheimnis ;-)

Jetzt nochmal kurz seriös:



Das kleine Geschenk, welches jeder Konfirmand vom Pfarrer erhielt. Das Labyrinth passend zur Predigt zum Umhängen.

---------------------------

* fast hatte ich vergessen, wie es ist, 8 Stunden am Stück sein Hirnschmalz zu benutzen - und wie gut sich das anfühlt, wenn man es geschafft hat ;-)

FacettenReich 26.04.2016, 21.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

In diesem Moment

"In diesem Moment... schließen Augen sich für immer" ... Ich hab dir gern zugehört...


Und weil es gerade irgendwie passt und es doch gewünscht war, hier mein Text von Ostermontag. Insgesamt ergaben fünf persönliche Texte von fünf Bandmitgliedern zusammen die Predigt. Ich hatte den Abschluss...

 Was bedeutet Ostern für mich?

 Ostern bedeutet, dass der Tod vom Punkt zum Doppelpunkt wird... hab ich gestern gerade gelesen.

In einem geschriebenen Text kennzeichnet der Punkt normalerweise ein Ende - das Ende eines Satzes. 
Manchmal beendet man mit einem Punkt vielleicht auch ein unangenehmes Gespräch. 
Nach einem Doppelpunkt jedoch geht es immer weiter.

Der Tod ist auch kein Punkt; kein Ende, nach dem es nicht mehr weiter geht. 
Er ist ein Doppelpunkt, dem noch alles Mögliche folgen kann. 
Die Ostergeschichte um Jesus Tod und seine Auferstehung gibt mir dafür die Zuversicht.

Der Tod ändert vielleicht vieles und macht manches neu – aus unserer Sicht und mit unserem Verständnis erstmal für die Hinterbliebenen. 
Er lehrt manchmal auch, den eigenen Standpunkt zu überdenken. 
Einfach mal den Stein vom Herzen rollen, den Finger auch mal wieder aus der Wunde raus nehmen und verzeihen…

Im vergangenen Herbst wurde ich mit dem Tod konfrontiert. Ich wurde zur Sterbebegleitung, die mich gleichzeitig auch zur Hinterbliebenen gemacht hat. Die Geschichte unseres Lebens war kompliziert. Der Tod hat vieles versöhnt. Und nur das Vertrauen, dass das Ende, welches wir sehen können, nicht wirklich das Ende ist, hat mich diese Stunden überhaupt schaffen lassen.

Ostern bedeutet für mich das alles: Vertrauen, Verzeihen, Versöhnung und Hoffnung.


FacettenReich 29.03.2016, 13.06 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vergissmeinnicht

Nein, das vergesse ich bestimmt nicht :-)

Ein sehr intensives Osterfest habe ich feiern dürfen. Ich durfte in den letzten Tagen sehr viel aktiv mitmachen und das fand ich wunderbar. Heute habe ich meinen ersten offiziellen Auftritt mit unserer Band gehabt, was weit über die musikalische Begleitung hinaus ging. Wir Bandmitglieder haben nämlich nicht nur gesungen, sondern den heutigen Gottesdienst komplett gestaltet. Afrikanische Klänge haben wir eingeübt. Aber was mir fast die Angst vorm ersten Singen genommen hat: Ich habe auch meinen ersten selbst verfassten Textbaustein zur Predigt beigetragen. Der fiel sehr privat aus und ich hätte nicht gedacht, wie schwer mir das Vorlesen fallen würde. Da war plötzlich wieder so ein dicker Kloß im Hals. Aber ich bekam fast nur positive Resonanz und bin nun sehr erleichtert.

Die Inspiration zu meinem Text kam erst gestern ganz unverhofft. Der Herr Wegbegleiter - Pastor einer Freien evangelischen Gemeinde und Autor - twitterte "Ostern. Der Tod wird vom Punkt zum Doppelpunkt." Daraus entstand mein Beitrag. Danke auch an dieser Stelle! (Will das Ergebnis jemand lesen?)



Mit der Band zusammen waren wir dann noch alle im Restaurant Mittag essen und danach habe ich eigentlich den kompletten Nachmittag verschlafen. Es war sehr nötig. Der Akku war leer. Aber jetzt geht's wieder :-)

Startet gut in die neue Woche. Wir haben noch Ferien und dank Urlaub des weltbesten Ehemanns dürfen wir die nun auch noch ein wenig gemeinsam genießen.

FacettenReich 28.03.2016, 19.38 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Tauferinnerung...

...haben wir heute in der Kirche gefeiert. Das war schön. Aber weil wir unsere Kerzen vergessen hatten, haben wir danach einfach unseren Frühstückstisch damit geschmückt. Sonntags frühstücken wir immer erst mittags - dafür etwas größer, länger und kalorienreicher ;-)


Da war einmal mehr dieses Erstaunen, dass es "erst" 2 Jahre her sein soll. Wie sehr es doch in so kurzer Zeit mein Leben verändert hat...


FacettenReich 17.01.2016, 16.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL